Nepal Himalaya Park
EIN BESONDERER ORT: DER NEPAL HIMALAYA PARK IN WIESENT!
An den Ausläufern des bayerischen Waldes, oberhalb der Donau zwischen Regensburg und Straubing, findet man in Wiesent ein kleines Stück Asien: Den Nepal Himalaya Park.
Dort steht der Nepal Himalaya Pavillon, der ursprünglich für die Expo 2000 in Hannover gebaut wurde. Nepals Landesbeitrag war einer der beliebtesten Pavillons der Weltausstellung, die vom Juni bis zum Oktober 2000 stattgefunden hat.
Beeindruckend sind nicht nur der Turm mit seinen 22 Metern, sondern vor allem die künstlerische Arbeit, die in dem Pavillon steckt: 800 Familien haben drei Jahre an den vielen Holzschnitzereien des Pavillons gearbeitet. Ungewöhnlich ist, dass der Pavillon zwei Religionen miteinander verbindet: die eine Hälfte, die runde Stupa ist typisch buddhistisch, die eckige Hälfte, hat Elemente eines hinduistischen Tempels. So soll der Pavillon ein Symbol für das friedliche Zusammenleben der Religionen sein.
Wie kommt der Nepal Himalaya Pavillon in die Oberpfalz?
Der Pavillon wurde auf der Expo 2000 in Hannover just neben einem bayerischen Bierzelt mit Blasmusik platziert. Der bayerische Unternehmer Heribert Wirth schaltete sich damals ein und baute eine Schallschutzwand um den nepalesischen Pavillon vor dem Lärm abzuschirmen und so diese Oase der Ruhe zu bewahren.
Damit hielt er die Angelegenheit eigentlich für erledigt. Letztlich war Heribert Wirth aber so beeindruckt von diesem Pavillon, dass er ihn nach der Expo 2000 kaufte, in seine Einzelteile zerlegen und in seine Heimat nach Wiesent transportieren ließ. Dort fand der Pavillon auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs eine neue Heimat und wurde originalgetreu wieder aufgebaut. Seit Juli 2003 ist er der Öffentlichkeit zugänglich.
Nach und nach schuf Heribert Wirth um diesen Pavillon seinen „Garten der Glückseligkeit“, einen ausgedehnten Schau Garten mit mehr als 6.200 verschiedene Pflanzenarten und zahlreichen asiatischen Kunstwerken. Mittlerweile ist der Park neun Hektar groß und greift thematisch nicht nur Nepal auf, sondern es gibt viele weitere Elemente aus anderen asiatischen Ländern. So findet man neben Buddha-Statuen auch andere asiatische Götter, wie den dickbäuchigen, hinduistischen Elefantengott Ganesha oder eine Naga, eine indische Schlangengöttin.
Es gibt einen Japangarten, einen chinesischen Kräutergarten und sogar ein großes chinesisches Tor.
Im ältesten Teil des Nepal Himalaya Parks befindet sich ein großer Heidegarten und zwei große Teiche mit Koi Karpfen. Das der Garten ständig wächst, sieht man an den 2018 errichteten Bauwerken aus Bhutan:
Rund um eine bereits bestehende Gebetsmühle entstand ‚Little Bhutan‘ mit einem bunten Tempel, einem Tor und einer Hängebrücke. Bhutan in Wiesent, das passt zum ‚Garten der Glückseligkeit‘, hat das kleine Land Bhutan doch als erstes weltweit einen Glücksminister und als einziges das ‚Bruttonationalglück‘ als Index.
Neben genannter Hängebrücke gibt es sehr viele weitere Brücken hier. In der Landschaft waren bereits Gräben durch alte Hohlwege von Fuhrwerken vorhanden. Nichts überwindet tiefe Gräben besser als Brücken. Auch das passt zu einem Garten, der für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben steht.
Nähert man sich dem Pavillon, hört man schon leise Musik, Stühle laden zum Verweilen ein, der Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft. Rund um die Stupa sind Gebetsfahnen gespannt, was für die Himalaya-Region ganz typisch ist.
Kurz vorm Ausgang findet man noch ein Teehaus und einen Laden, vor dem meist ein nepalesischer Töpfer und ein Holzschnitzer sitzen.
Manch einer mag das mitten in der Oberpfalz befremdlich finden. Für mich ist dieser Park etwas besonderes. Ich war häufig in Asien zu Besuch und bin ein großer Fan dieses Kontinents. Ein- oder zweimal im Jahr treibt mich die Asiensehnsucht also nach Wiesent.
Meist bin ich im Herbst dort, wenn das Wetter schon etwas launisch ist. Dann ist es nicht so voll und man kann ungestört durch den Park streifen.
Im Frühsommer sind Stupa und Tempel in ein Meer von Rhododendronblüten eingebettet, der Nationalblume Nepals. Vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr mal in dieser Jahreszeit hinzufahren, schließlich soll es 220 Rhododendren im Nepal Himalaya Park geben.
Ein Teil der Eintrittsgelder wird gespendet!
Die Erlöse aus den Eintrittsgeldern dienen übrigens nicht nur dem Erhalt des Parks, sondern gehen an wohltätige Zwecke. Lange vor dem Park hatte Heribert Wirth mit seiner Frau Margit 1986 die Stiftung „Wasser für die Welt“ ins Leben gerufen, mit der weltweit Wasserprojekte in Entwicklungsländern initiiert und unterstützt werden.
Mit dem Pavillon und dem Kontakt zu Nepal, folgte die Nepal Himalaya Park Stiftung, die in Zusammenarbeit mit der Asha for Children Foundation eine Schule mit Internat und Kantine für über 100 Slumkinder in Nepal baut.
‚Asha‘ bedeutet übrigens ‚Hoffnung‘ auf Hindi und Nepali.
‚Die Religionen sind verschiedene Wege, die im gleichen Punkt münden. Was macht es, dass wir verschiedene Wege gehen, wenn wir nur das gleiche Ziel erreichen?‘ Dieses Zitat von Mahatma Gandhi findet man an einer Tafel im Park.
Das beschreibt die Idee dieses Parks sehr gut. Ein friedvoller Ort mitten in der Oberpfalz, der geschickt verschiedene Kulturen und Religionen vereint.
// Der Park ist 2024 vom 14. April bis 13. Oktober geöffnet //
Jeden Samstag, Sonn- und Feiertag sowie Montag 13.00 – 18.00 Uhr geöffnet. Letzter Einlass jeweils um 17.00 Uhr
€ 10,00 Erwachsene und Jugendliche
€ 2,00 Kinder ab 6 Jahre und Jugendliche bis 16 Jahre
Hunde dürfen nicht mit in den Park genommen werden
Aktuelle Öffnungszeiten unter www.nepal-himalaya-pavillon.de
(unbezahlte und unbeauftragte Werbung wegen Namensnennungen)
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