Die Stadtmaus
Aus der Reihe: „Steinerne Figuren“ in Regensburg!
Berlin hat seinen Bären, Florenz sein berühmtes Wildschwein in der Nähe der Ponte Vecchio, Bremen hat mit seinen Stadtmusikanten sogar gleich vier Tiere als Wahrzeichen. Regensburg hat eine kleine Maus. Am Eckfenster der Patrizierburg „Neue Waag“ am Haidplatz sitzt sie, ganz unscheinbar. Streichelt man sie, so heißt es, wird man nie so arm wie eine Kirchenmaus sein oder man kehrt mindestens einmal nach Regensburg zurück.
Die kleine Maus ist noch recht jung für Regensburger Verhältnisse. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Neue Waag renoviert. Der damalige Dombaumeister Richard Triebe erneuerte die Kreuzrippen der ehemaligen Kapelle des Hauses (heute Musikhaus Wittl). Dabei schmückte er die Konsole mit einer steinernen Maus. Bis heute kursieren Geschichten über diese Maus und wie sie entstand. Mittelalterlich soll sie angeblich sein. Ist sie aber nicht. Das Original, das in den 1950er Jahren entstanden ist, verschwand bei Umbauten in den 1990ern in Privaträumen. Das Steinrelief der Maus, die heute am Eckfenster des Musikhaus‘ Wittl sitzt, ist eine Nachbildung.