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TYPISCH REGENSBURG!

Jetzt wird’s aber höchste Zeit für das Geschenk für den Papa, die Oma oder die nette Nachbarin! Wir haben wieder in den traditionellen Geschäften in Regensburg gestöbert und so manchen Spezialisten und erst recht ausgefallene Spezialitäten gefunden. Viel Spaß beim Besuch der interessanten Läden und beim Geschenke mal ganz woanders finden!

10 Noch mehr “echte Rengschburga” mit Tradition:

 1) Über 190 Jahr Erfahrung mit scharfer Klinge

Eigentlich soll man ja kein Messer verschenken – das bringt Unglück heißt es! Aber man kann ja einen symbolischen Obolus dafür kassieren, vielleicht ein Cent oder einen Euro? Dann kann man mit den feinen handgearbeiteten Klingen von Messer Birzer Männer Augen zum Strahlen bringen. Es ist eben Qualität aus Meisterhand und die weiß jeder passionierte Hobbykoch und natürlich auch jede Köchin zu schätzen. Wer eine besondere Leidenschaft fürs Mittelalter pflegt oder sich schon immer von einem Samurai Schwert in Damast geträumt hat, ist bei August Birzer gut beraten, denn seine Passion sind scharfe Klingen. Auch für Waidmann/Frau und Outdoorfan hat Birzer in seinem kleinen Laden im Taubengässchen eine umfassende Auswahl an Messern von namhaften Herstellern bereit. Warum nicht ein hochwertiges Schweizer Taschenmesser für den nächsten Campingurlaub oder die geplante Wanderung verschenken? Und sollte das gute Stück einmal nicht mehr perfekt seine Dienste tun, steht der Regensburger Meister der Messerschmiedekunst auch mit einem umfassenden Schleifdienst bereit, denn so ein Messer ist eine Investition fürs Leben.

 2) Karmelitengeist

Seit drei Jahrhunderten hüten die Regensburger Karmeliten ein Geheimrezept. Den Geist aus der Flasche kreierte 1721 ein Pater in Regensburg einen kräftigen Kräuterauszug mit Langzeitwirkung. Der Bestseller aus der Zeit, als gerade der Brunnen am Neupfarrplatz, heute neben dem Karavan Denkmal, entstand, ist auch heute noch ein bewährtes Mittel und trägt bis heute den Namen Geist. Ein guter Geist, der sich auch nach den alten streng gehüteten Kloster Rezepten produzieren lässt. In Regensburg gibt es so eine Geist Fabrik noch heute am Alten Kornmarkt. Das Kräuterdestillat, auch „Extraordinäres Schlagwasser“ benannt, wird an der Klosterpforte von St, Josef noch heute verkauft und schon von vielen Generationen geschätzt. Die natürliche Hilfe mit der Kraft aus über einem Dutzend Heilpflanzen war aus den Regensburger Haushalten nicht wegzudenken, kaum ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel ist so bekannt wie der “Aechte Regensburger Karmelitengeist”.

3) Gehaltvolle Geister und süße Domspatzen

Jenen Geist hat ein Konditormeister in eine Süßigkeit gebannt. Seit mehr als 25 Jahren kooperieren die Mönche der “unbeschuhten Karmeliter” in Regensburg mit der Konditorei Pernsteiner. Exklusiv für die Herstellung der Karmeliten Trüffel stellen die Ordensbrüder den „Original Regensburger Karmeliten Geist“ zur Verfügung. So wird aus dem geschätzten Heilmittel eine einzigartige und gleichermaßen heilsame Süßigkeit. Der feine Geschmack nach Heilkräutern mischt sich in den Pralinen mit weißer Schokolade und gibt einen mild würzigen Geschmack. Diese Praline ist seit mehr als 20 Jahren die meistverkaufte Praline im Haus Pernsteiner. Daneben zwitschern aber auch noch exklusiv die Regensburger Domspatzen als süße Köstlichkeit in der Auslage der Konditorei. Auch sie entstand in Zusammenarbeit mit den weltberühmten Regensburger Domspatzen und wird aus leckerer Vollmilchschokolade gegossen mit einem Kern aus Piemonteser Edelnougat. Zwei Originale aus der Domstadt, die es sonst nirgends gibt.

4) Von Schuhmachermeistern und Ihren Leisten

Eine wahre Regensburger Institution ist bereits in der dritten Generation die Werkstatt von Schuhe Brosi in Stadtamhof. Hier gilt die Devise, möglichst alles selbst herzustellen, denn für die Kunden zählt Qualität. Wer seinen Füßen etwas Gutes tun möchte, der lässt sich hier handgefertigte Schuhe machen. Also eine gute Gelegenheit auch die Füße seiner Lieben auf rahmengenähte Maßschuhe zu stellen. Die in Handarbeit gefertigten Modelle sind zeitlos elegant, wie die legendären Budapester oder klassisch schlicht. Ganz nach Geschmack unterstreicht so der Schuh also den ganz persönlichen Stil des Trägers. Auch im Schuhwerk Regensburg bei Hisin Bajrami, in der unteren Bachgasse wird das Schuhhandwerk gepflegt. Ganz nach eigenem Geschmack kann man dazu Farbtöne und Oberledern, mit Ledersohle oder verschiedenen Varianten der Gummisohlen wählen, oder sich einfach unverbindlich beraten lassen. Ein guter Schuh verleiht dem Träger ein ganz anderes Auftreten. Auch im Sinne des ökologischen Fußabdrucks ist es natürlich besser und letztendlich rentabler als immer wieder Schuhe aus dem Discounter, deren Halbwertszeit alles andere als umweltschonend ist. Denn wir wissen ja, alte Schuhe schmeißt man schneller weg, als alte Gewohnheiten.

5) Und das goldene Bruckmandl geht an….

Das legendäre Regensburger Bruckmandl das besorgt seinen Blick zum Dom hinüber wirft hat der Kunsthof Weichmann, ursprünglich im gleichnamigen Cafè in der Gesandtenstraße, in glänzende Form gebracht – in Silber und Gold. Das Goldene Bruckmandl – eines der wohl bekanntesten Artefakte – und viele andere Werke von Franz und Rudi Weichmann haben das Stadtbild in Regensburg geprägt. In zahlreichen Gassen und Bauwerken findet man bekannte Kunst-am-Bau-Arbeiten, Windspiele, Brunnenfiguren und Wettergockel aus dieser alteingesessenen Werkstatt. Neuerdings gibt es das Bruckmandl auch in stattlichen 22 cm aus Messing und ist als Repräsentant der Stadt und seiner legendären Vergangenheit wohl eines der schönsten Geschenke für jeden Regensburg Liebhaber.

6) Von drahtig bis zart – hier findet sich Alles

Ebenfalls eine Regensburger Institution mit Kultstatus ist der Bürsten Ernst in der Glockengasse. Es wird erzählt, dass es ein vergleichbares Angebot an Besen und Bürsten, an Pinseln und Kämmen in ganz Deutschland nicht mehr zu finden sei. Das kann leicht sein, sicher aber fällt die Hausarbeit, das Kehren, Schrubben und Abstauben mit den gut verarbeiteten Bürsten aus diesem Hause nicht mehr so schwer. Die speziellen kleinen Helfer aus bestem Material entstehen direkt hinter dem Laden in einer kleinen Werkstatt, so wie vor hundert Jahren. Es gibt wohl nichts an Bürsten und Besen, was man hier nicht finden würde; von der Spülbürste für das Weißbierglas bis zum robusten Handfeger. Seit Generationen liefert das Familienunternehmen handgefertigte Qualitätsprodukte und das weit über die Grenzen von Regensburg hinaus. Natürliche, langlebige Rohstoffe in bester Verarbeitung sorgen dann auch dafür, dass man lange mit damit arbeiten kann und nicht zum Wegwerfen gezwungen wird. Waltraud Ernst führt hier mit ihrer Tochter Caroline, fort, was der Urgroßvater Peter 1894 begründete – eine wahre Bürstenbinderdynastie. Schon die Ausstattung des ungewöhnlichen Ladens ist sehenswert und mit Sicherheit lässt sich auch hier ein überraschendes Geschenk finden – und sei es eine Bürste für die Schuhe oder einen filigranen Staubwedel.

Bürsten Ernst (Foto: Marion Lanzl)

7) Für zukünftige Rock Stars und angehende Virtuosen

Das Musikhaus Wittl ist vom Haidplatz nicht mehr weg zu denken. Die fast 40jährige Erfahrung lohnt einen Besuch – egal ob es die erste Wandergitarre sein soll oder ob ein Akkordeon unter dem Baum liegen soll. Vom Synthesizer bis hin zur Sakralorgel hat das Haus wirklich alles zu bieten was das Musikerherz höherschlagen lässt. Eine ebenfalls große Auswahl an Instrumenten aller Art und dazu kompetente Beratung bietet das Musikhaus Sound Aktuell Guitar in der Dr.-Gessler-Str. 10. Wenn die Liebe speziell zur Gitarre entflammt ist und die erste Gitarre nicht mehr auf dem Stand des Könnens ist, so bietet seit 2021 der Gitarrenbauer Matthias Fischer im Auweg sein individuelles Können als Gitarrenbaumeister. Für leidenschaftliche Streicher gibt es mehrere Anlaufstellen in Regensburg: Mit langer Tradition ist Geigenbau Goldfuss schon in dritter Generation am Schwanenplatz eine Empfehlung. Mit ganz individuellem Geigenbau aber auch dem Nachbau alter Meister haben sie sich längst einen Namen gemacht. Eine weitere Geigenbauer Werkstatt hat sich schon seit über 30 Jahren der Geigenbaumeister Helmut Pöser gleich hinter dem Cafe Goldenes Kreuz, im Innenhof nebenan, einen Platz geschaffen, wo der Himmel voller Geigen hängt. Sein Spezialgebiet: sind Barockinstrumente, die Herstellung von Barock-Saitenhaltern und -Griffbrettern, die auch weltweit vertrieben werden. Vielleicht gibt es ja auch in Regensburg eine:n Nachfolger:in für Ann-Sophie Mutter oder David Garrett.

8) Altes Handwerk modern interpretiert

Wer es beim Bummel durch die Stadt schon Mal bis zur Oberen Bachgasse geschafft hat, hat vermutlich auch die besonders nette Auslage mit handbedruckten Karten und Papierwaren entdeckt. Die traditionelle Kunst des Handpressendrucks auf Büttenpapier hat Susanne Kauth wiederbelebt und schon seit 2010 ihren Laden in Regensburg aufgeschlagen. Liebevoll und individuell gestaltete Handdruck- und Letterpress Karten. Mit immer wieder neuen Motiven und Ideen gestaltet sie damit sehr persönliche Geschenke ganz auf die Persönlichkeit des Beschenkten zugeschnitten. So gibt es auch spezielle Blinkfüers Tages- & Wochenkalender und Schreibbücher mit den sinnigen Titeln, wie  Gib deinen Ideen ein Zuhause! oder witzigen Titeln wie Freigeist, Flausen oder Querulatorium mit Stiftklasche und Zettelkramtasche. Die wunderschönen handgearbeiteten Brieftaschen mit Papier und Kuvert und den süßen Motiven machen Lust einmal wieder einen Brief von Hand zu schreiben. Besonders rührend ist die Idee mit den Kummersteinen: ein handverlesener besonders schöner Donaukiesel wird in der Handmanufaktur mit einem passenden Spruch versehen und so zur Botschaft der Liebe und Erinnerung. Ganz nach persönlichem Wunsch oder Entwurf. Lasst Steine sprechen!

Susanne Kauth, Blinkfüer Handdruck Regensburg
Susanne Kauth, Blinkfüer Handdruck Regensburg

9) Man trägt wieder Hut

Der Familienbetrieb hat sich das große Ziel gesetzt, jeden Kopf zu behüten – so wie früher. Der “Königlich Byerischen Hoflieferant” gründete 1919 die Hutfassionieranstalt im Waaggässchen, nähe Altes Rathaus. Inzwischen gilt der Hutkönig seit Generationen als Institution unter Hut Liebhabern aus aller Welt, denn Mann trägt wieder Hut – Frau auch. Das Ziel des Familienbetriebes ist es jeden Kopf zu behüten – wie in den alten Zeiten. Schon beim Betreten des „Hutkönigreich” am Krauterermarkt umfängt einen ein besonderer Flair, denn hier ist der Kunde noch König. Andreas Nuslan, der Hutmacher vom Dom, behütet alle gerne. Königs- und Fürstenhäuser, Präsidenten mit Ihren Gattinnen, Adlige aus ganz Europa und viele bekannte Persönlichkeiten aus Film, Funk und Fernsehen sowie aus Kunst und Musik, “von Papst bis Playboy”, wissen um die Qualität des Hauses am Dom. “Von Papst bis Playboy”, wie es zu lesen steht. Beim “Hutkönig” sucht sicher jeder etwas Besonderes und findet ganz sicher etwas Einzigartiges. Warum also nicht als exklusives Geschenk? Es muss ja nicht gleich der Hut des “verrückten Hutmachers” aus Disneys Alice im Wunderland Verfilmung mit Johnny Depp sein – denn auch der kam aus der Werkstatt in Regensburg. So wohlbehütet fühlt man sich doch auch gleich sehr königlich.

10) Kult und Erinnerungen in Vinyl, auf Band oder Spule

„Where words leave off, music begins“ ist das Leitthema des Shadilac in der Kramgasse. Der kultige Plattenladen ist an sich schon ein Erlebnis. So wird das Stöbern nach Papas Lieblingsplatte aus den 60ern oder 1980er Jahren oder der legendären Single vom Lieblingsstar zum echten Abenteuer. Auf musikalische Schatzsuche kann man aber auch in den T-Recs Recordstore in der Malergasse gehen. Auch hier sind Klassiker und heiße Scheiben zu finden. Wer Schätze nicht erst suchen muss, sondern retten will, wer also zuhause noch mit stundenlanger liebevoller Hingabe selbst aufgenommene Musik Kassetten, alte Videokassetten mit wertvollen Erinnerungen oder Super 8 Spulen oder Dias hat, kann diese bei Copylab in der Silberne Fischgasse 10 digitalisieren lassen und so die Erinnerungen in die moderne Zeit retten. Und Erinnerungen sind doch das schönste Geschenk für unsere Lieben!

(unbezahlte und unbeauftragte Werbung wegen Namensnennungen)

Vielen Dank an unsere Autorin Marion Lanzl für diesen Beitrag!

Marion Lanzl ist freie Autorin und liebt es, in ihrer zweiten Heimat Regensburg zu flanieren und sich mit ihren Freunden in einem der wunderbaren Cafés zu treffen. Hier auf RegensburgNow schreibt sie über ihre Lieblingsstadt.

 

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