Dult Regensburg
Freizeit

Regensburger Dult

Regensburger Dult als Ableger der Frühjahrs- und Herbstmessen des Mittelalters.

Bis 09. September ist noch die Regensburger Herbstdult. Da ich keine gebürtige Regensburgerin bin, hat mich mal interessiert, woher die DULT überhaupt kommt. Laut Duden bedeutet das Wort DULT schlichtweg Jahrmarkt. Das gotische Wort ‚dulps‘ bedeutet soviel wie „ausgelassenes Fest“. Macht Sinn.

Im frühen Mittelalter entstanden mehrtägige Jahrmärkte um Waren auszutauschen, Händler strömten in die Stadt, um ihre Ware und Ernte anzubieten, Besucher deckten sich mit Vorräten ein. Fast alle sozialen Schichten waren vertreten und feilschten um alles Mögliche. Die Märkte dienten nicht nur dem Warenaustausch: es gab Speis und Trank, Musik und Tanz, Quacksalber und Gaukler – Besucher brauchen Unterhaltung und die Jahrmärkte waren zudem Nachrichtenbörse plus Heiratsmarkt.

Wer das Marktrecht verliehen bekam, hatte Glück: Märkte waren sehr einträglich und der dafür bestimmte Platz stand zudem unter dem sogenannten Marktfrieden und wurde vom Marktherrn (König, Fürst, Graf oder Bischoff) geschützt. Stadtamhof erhielt das Recht für einen Wochenmarkt und zwei Jahrmärkte 1389 vom bayerischen Herzog. Regensburg hatte seinen eigenen Herbst- und Frühjahrs Jahrmarkt (Stadtamhof wurde ja erst 1924 eingemeindet…)

Oft richteten sich Marktage im Mittelalter nach Namenstagen von Heiligen oder Kirchweih. In Regensburg z.B. nach den Wallfahrten zu den Gräbern der Heiligen Sankt Erhard und Sankt Emmeram. Wenn ohnehin schon Besucher zur Wallfahrt kamen, konnte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und Markt abhalten. Später, nach 1800 wurden Spielbuden und Karusselle für Besucher und Kinder aufgestellt. So entwickelten sich die Jahrmärkte ganz langsam zur Regensburger Mai- und Herbstdult, wie wir sie heute kennen.

Regensburger Dult
Regensburger Dult