Altmühltal Tropfsteinhöhle Schulerloch Essing
Ausflug,  Kinder

Schulerloch

AUSFLUG MIT KINDERN INS ALTMÜHLTAL!

Von der Tropfsteinhöhle Schulerloch nach Essing und zurück.

Kürzlich hatte ich Besuch von meinen Schwestern inklusive Kindern, also habe ich überlegt, welchen Ausflug wir am Wochenende unternehmen könnten. Wir wollten was anschauen, ein bisschen wandern und mein Neffe wollte gerne auf eine Sommerrodelbahn. Die Wahl fiel aufs schöne Altmühltal ca. 30 km entfernt, denn dort gibt es die Tropfsteinhöhle Schulerloch, spannende Burgen und den Freizeitpark AltmühlBOB bei Riedenburg mit einer Sommerrodelbahn. Perfekt für einen Wochenendausflug!
Los ging es also am Parkplatz beim Schulerloch (auf der Grafik links, Adresse: Oberau 2, 93343 Essing). Der Parkplatz ist ausgeschildert. Von dort geht man links hoch zum Schulerloch. Für den Aufstieg muss man 15-20 Minuten einplanen.

©Tropfsteinhöhle Schulerloch

Oben angekommen kauft man an der Kasse die Eintrittskarten, die Tropfsteinhöhle ist nur mit einer Führung zu besichtigen. Die Saison 2023 ist vom 01. April bis 05. November, die Höhle ist täglich von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet, im Sommer vom 01. Mai bis 10. September 2023 sogar bis 16.30 Uhr. Führungen finden alle 30 Minuten statt.
Es gibt ein kleines Museum, das die Wartezeit auf die nächste Führung verkürzt sowie ein Café mit Getränken, Leckereien und selbstgemachtem Kuchen.
Im Winter ist die Höhle übrigens nicht zu besichtigen, da wird sie von Fledermäusen bewohnt, die in der konstant 9° Grad kalten Höhle überwintern. Erstmals erwähnt wurde das Schulerloch übrigens in einem Brief von 1783, obwohl sie schon weit vorher bekannt war. Der Name Schulerloch, so wurde es uns bei der Führung erklärt, leitet sich wohl von einer Druidenschule ab, andere sagen, der Name führt auf das altbairische Wort Schuller für Räuber zurück.

Museum und Eingang zur Tropfsteinhöhle Schulerloch

Sage und schreibe 1,5 Millionen Jahre alt soll diese Karsthöhle sein! Mit 420 Metern Länge zählt das Schulerloch zu den längsten Höhlen im Unteren Altmühltal. Über dem Eingang zur Höhle ist ein Schild, „Zum Tempel der Natur“ steht hier geschrieben.
Vor 40.000 bis 60.000 Jahren sollen hier Neandertaler gelebt haben, durch Fundstücke gesichert ist jedenfalls, dass sich in der in der Jungsteinzeit und Bronzezeit Menschen in der Höhle aufgehalten haben. Unsere Führerin zeigte uns die verschiedenen Räume der Höhle, im größten Raum finden im Sommer Konzerte statt.

Konzerte im Schulerloch (Fotoquelle ©Tropfsteinhöhle Schulerloch)

Manche Wände der Höhle sind von früheren Fackeln schwarz gefärbt, inzwischen gibt es natürlich überall in der Höhle elektrisches Licht und unsere Führerin hatte außerdem eine Taschenlampe dabei.
Bei der Führung werden die verschiedenen Tropfsteinarten erklärt: die kleinen Stalaktiten, kommen wie Zapfen von oben von der Decke, die Stalagmiten von unten. Auch ein Stalagnat, wurde uns gezeigt, so nennt man die Form, wenn ein Stalaktit und Stalagmit zusammengewachsen sind.
Tropfsteine sind Kalkablagerungen, die durch tropfendes Wasser entstehen. Wenn das mit Kalk gesättigte Wasser verdunstet, bleiben Kalkreste zurück. Im Durchschnitt wachsen Tropfsteine etwa einen Millimeter in zehn Jahren. Hier gibt es hunderte kleine Stalaktiten und Stalagmiten. Unsere Führerin hatte uns am Anfang darauf hingewiesen, dass man die Tropfsteine nicht berühren darf, da die Fettschicht auf unserer Haut die Gebilde zerstören würde. 

©Tropfsteinhöhle Schulerloch

Im Schulerloch gibt es keine großen Tropfsteine, aber eine echte Besonderheit sind einige an Wasserbecken erinnernde Sinterbecken, die ebenfalls durch Kalkablagerungen entstanden sind. Solche freistehenden Wasserbecken (Becherstalagmiten) konnten laut unserer Führerin bisher in keiner anderen Höhle der Welt entdeckt werden. Einzigartig!
Fotografieren ist im Schulerloch übrigens verboten, daher konnten wir keine eigenen Fotos in der Tropfsteinhöhle machen. Es gibt aber extra Fotoführungen, bayerische Führungen und sogar meditative Führungen. Für Kinder gibt es Entdeckertouren und selbst Kindergeburtstage können hier gefeiert werden. 

Becherstalagmit ©Tropfsteinhöhle Schulerloch Veronika Gruber

Am Ende der Führung wird im Hauptraum ein Film gezeigt. Das klingt erstmal langweilig, ist aber total cool, da es sich vielmehr um eine multimediale Lichtshow handelt, die die Geschichte von der Erdentstehung über das Jurameer, über Neanadertaler, Steinzeit und Mammuts bis heute erzählt.
Am Ausgang findet man „Höhlenmalerei“, natürlich nachgemacht, denn einen Großteil der bekannten Höhlenzeichnungen findet man nicht bei uns, sondern in Frankreich und Spanien. Beispiele kann man im kleinen Museum beim Schulerloch anschauen. 200 Meter westlich vom Schulerloch gibt es eine Höhle, das Kleine Schulerloch, in der die prähistorische Felsritzung eines Steinbocks oder Rentiers gefunden wurde. Die Höhle ist geschlossen und nicht zu besichtigen.

Insgesamt war der Besuch der Tropfsteinhöhle Schulerloch ein beeindruckendes und interessantes Erlebnis, auch den Kindern hat es sehr gut gefallen. Alle Infos und Preise sind auf schulerloch.de zu finden.

Blick von oben beim Schulerloch auf die Altmühl

Vom Schulerloch ist der Fußweg nach Essing ausgeschildert.

Beim Schulerloch ist ein Wegschild nach Essing. Der 3 km lange Weg führt durch den Wald, vorbei an Wiesen, zweimal überquert man eine Straße, bis man an den Ortsanfang von Essing kommt. Man folgt dem Wanderzeichen 26. 

Essing

Essing liegt wunderschön an der Altmühl, über dem beschaulichen Ort thront die Burg Randeck, die zu den ältesten Burganlagen Bayerns zählt. Im Mittelalter bot die Burg Raubrittern Unterschlupf. Besonders schön ist der Marktplatz in Essing, mit seinem Marktbrunnen und dem Bruckturm, das als Durchgang zur alten Holzbrücke dient.

Essing

Der Tatzlwurm

Eine besondere Sehenswürdigkeit in Essing ist der sogenannte Tatzlwurm. Dabei handelt es sich um eine der längsten Holzbrücken Europas (190 m) die bei Essing über den Main-Donau-Kanal führt und beide Talseiten verbindet. Ein Tatzlwurm (oder Tatzelwurm) ist übrigens eigentlich keine Brücke, sondern ein alpenländisches Fabeltier. Es handelt sich dabei um einen Halbdrachen mit einem schlangenartigen Körper und zwei prankenbesetzten Vorderbeinen, quasi eine Mischung aus Drache und Lindwurm.

Klausenhöhle

Ganz in der Nähe von Essing liegt die Klausenhöhle. Wenn man von Essing aus den Tatzlwurm überquert, führt leicht links ein Trampelpfad über eine Wiese in den Wald. Wenn man hier links geht, erreicht man nach ca. 10 Minuten rechts die Klausenhöhle, vielmehr Höhlen, denn es handelt sich um mehrere Höhlen. Die Klausenhöhlen dienten in der Steinzeit ebenfalls als Wohnhöhlen.

Wir aber haben die Klausenhöhle ausgelassen und sind zurück zur Kirche in Essing gegangen um von dort den gleichen Weg (Ausschilderung 26) zurück zum Parkplatz Schulerloch zu gehen. Bei der Kirche geht es links den „Burgweg“ hoch von dem man am Ende geradeaus auf den Waldweg zurück bis zur Straße nach Randeck geht. Dann überquert man die Straße um nach ca. 100 Metern rechts in den Waldweg abzubiegen. An seinem Ende geht es auf einer Treppe abwärts. Unten angekommen, geht es links, über eine Teerstraße und von dort folgt man einfach wieder dem Hinweis Richtung Schulerloch.

AltmühlBOB in Riedenburg

Vom Parkplatz Schulerloch ging es nun weiter zum AltmühlBOB, einem Freizeitpark in Riedenburg (Adresse: St. Agatha 6, 93339 Riedenburg). Auf dem Weg dorthin sahen wir nochmal die Burg Randeck, den Tatzlwurm und dann entdeckten wir oben über der Altmühl, die Burg Prunn, auf einem Jurafelsen.

Burg Prunn

Wir aber fuhren weiter nach Riedenburg, einer Stadt am Fuße der Rosenburg und der beiden Burgruinen Rabenstein und Tachenstein. Auf der malerischen Rosenburg gibt es eine Greifvogelschau im Burghof. Das machen wir beim nächsten Besuch im Altmühltal.
Hinter Riedenburg liegt der Freizeitpark AltmühlBOB, mit einer Sommerrodelbahn, einer Quad-Bahn, Kletterparadies, SpeedBob, Biergarten, Spielplatz und einem kleinen Streichelzoo.
Die Rodelbahn ist 1.000 Meter lang.  Das war natürlich ein großer Spaß für die Kinder. Alle Infos findet Ihr unter www.altmuehlbob.com

AltmühlBOB (Foto: RegensburgNow)
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